Nordspitze von Grand Turk mit Funktürmen
Irgendwann am Vormittag ragen weit weg zwei Masten aus dem Wasser. Dort muss Grand Turk sein. Langsam werden sie größer, dann kommt ein Streifen Land darunter in Sicht. Das war das Phänomen, das Kolumbus eine gekrümmte Erdoberfläche vermuten ließ: Von einem sich nähernden Schiff sieht man zuerst die Mastspitze, und erst nach und nach kommen die "unteren" Details in Sicht. Aus dem Krähennest, dem Mastkorb weit oben, sah man viel früher den Rumpf des Schiffes - denn von dort sah man ja über die Kuppe der Erdkrümmung hinweg.
Merle als Tourismusbeauftragte hatte die Sehenswürdigkeiten von Grand Turk recherchiert und war fasziniert von "The Wall". Nur 400 m vom Weststrand entfernt fällt der Meeresgrund fast senkrecht bis auf eine Tiefe von 2.300 m ab - Hammer!
Westküste von Grand Turk
Aber vor der Kür steht wieder einmal die Pflicht des Einklarierens. Weil heute Freitag ist, sollten wir möglichst zügig die Behörden aufsuchen. Laut noonsite.com befinden sich die Schalter an der Südwestecke von Grand Turk in der Nähe des Kreuzfahrtterminals. Wir segeln südwärts entlang der Insel, unter uns "The Wall". Davon merken wir außer der tiefblauen Wasserfarbe allerdings nichts.
In Sichtweite der Kreuzfahrtschiffe ankern wir am äußersten Rand eines locker besuchten Badestrandes. Vor uns liegt ein nicht enden wollender Strand aus hellem Sand mit Buschwerk und niedrigen Bäumen. Die Insel ist flach wie ein Kuchenteller. Wenn mit dem Klimawandel der Wasserspiegel steigen sollte, bleibt von der Insel nicht viel übrig. Wäre schade drum...
nicht enden wollender heller, breiter Strand
Weil die Entfernung zum Strand klein ist, nehmen wir das Stand up Paddling Board. Merle sieht sich fotografierend auf dem Strand um oder legt sich auf denselben, während ich mich auf Wanderschaft zum Einklarieren begebe. Vorbei an den wenigen Badegästen wende ich mich landeinwärts bis zur Straße und dort nach Süden. Vorbei an einem Gelände mit Fähranleger, Schranke und Warnschildern, vorbei an Ruinen (Hurricanes?) von Firmengebäuden gelange ich irgendwann zum Eingang des Cruise Terminals. Zwei uniformierte Torwächterinnen fragen mich nach meinem Begehr. Nein, einklarieren ist hier nicht, sie zeigen die Straße runter, dorthin, wo ich herkomme - also gut, zurück.
Cruise Terminal in Sichtweite des Ankerplatzes
Ah ja, dann ist es doch das Gelände des Fähranlegers mit Stacheldrahtzaun, Schranke und Warnschildern "Sicherheitsbereich - Kein Zutritt für Unbefugte". Fehlt eigentlich nur die Warnung vor Schusswaffengebrauch. Neben der Schranke steht ein Häuschen mit Wachtposten. Der Mann ist hinter der Scheibe mit Insektengitter fast nicht zu sehen. Nach den Behörden zum Einklarieren befragt, weist er mit dem Arm auf ein Nebengebäude.
Dessen Tür ist verschlossen. Schulterzuckend gehe ich zurück zum Wachhäuschen. Der gute Mann darin ist genervt: Doch, doch, das ist das richtige Haus! Aber jetzt ist Mittagspause. Noch bis 2 pm. Es ist bereits zehn nach zwei. Karibische Pünktlichkeit. Während ich unentschlossen warte, kommt ein Auto. Eine adipöse Dame wälzt sich seufzend vom Beifahrersitz und klimpert mit einem Schlüsselbund. Ich betrete mit ihr den Schalterraum. Pässe, Bootspapiere usw. habe ich dabei, ich fülle die obligatorischen Formulare aus. Kann ich mit Kreditkarte bezahlen? Nein, nur Cash! Mist, meine Geldbörse ist an Bord. Die Dame runzelt die Stirn. Es sei Freitag und bald Feierabend. Außerdem kommt der Immigration Officer gleich. Also hop hopp...
Mit Dokumenten im wasserdichtem Rucksack vor dem SUP, Joli Ame im Hintergrund
Im Laufschritt haste ich zurück, die Straße entlang, die Stichstraße zum Strand rein, über den Strand zum Paddle Board. Rauf auf's Brett, zum Boot paddeln, Geld einstecken, und retour zum Strand paddeln. Als ich wiederum im Sauseschritt den Parkplatz des Badestrandes schon passiert habe, ruft jemand hinter mir her. Der steht an sein Auto gelehnt und winkt mich heran. Er sei der Health Officer und würde "ambulant" meine Dokumente prüfen, sprich auf dem Kofferraumdeckel im Stehen. Er ist entspannt und freundlich, fragt aber nach der Health Declaration. Habe ich nicht. Er kramt auf dem Beifahrersitz, hat aber nur ein Formularblatt. Ich bräuchte aber zwei, eins für ihn, eins für mich als Nachweis beim Einklarieren. Und nu? Auf dem Boot kann ich das downloaden und ausdrucken. "You have Internet on board? Wow!" Ich sprinte wieder los, soweit das im tiefen Strandsand möglich ist. Rauf auf's Paddelbrett, hin zum Boot. Computer und Drucker raus. Formular downloaden, ausfüllen und ausdrucken. Alles wieder verstauen. Raus auf's SUP, zurück zum Strand.
Die Insel ist flach wie ein Kuchenteller
Und dann passiert das, was ich gern vermieden hätte: Ich paddele ja schon sitzend oder auf Knien, damit ich nicht ins Wasser plumpse. Beim Absteigen erwischt mich aber eine Mini-Welle und - platsch - liege ich doch bis zum Bauch drin. Glücklicherweise ist der Rucksack mit den Dokumenten wasserdicht.
Pitschnass, wie ich bin, haste ich wieder zum Auto. Der Health Officer schmunzelt über meine Durchnässung. Dann muss er improvisieren. Unser PCR-Test von Tortola ist nur noch bis heute Nachmittag gültig. Er rechnet. 20 Minuten sind wir jetzt über die Frist von mehreren Tagen. Ich verweise auf eine eventuelle Zeitverschiebung von einer Stunde zwischen BVIs und hier. Damit weiß er nicht Bescheid. Aber er drückt ein Auge zu, Stempel und Unterschrift und steigt ins Auto. Ich weiter Richtung Customs-Bude. Dort angekommen, tropfe ich noch immer wie ein nasser Hund. Während ich meine Papiere auspacke, betritt ein adrett gekleideter Mann mit Piloten-Sonnenbrille den Schalterraum und betrachtet mich erstaunt. "Did you have to swim?" Nein, ich bin vom SUP runtergefallen. Er nickt verständnisvoll, gefolgt von einem Kopfschütteln über diesen schrägen Vogel von Yachtie.
Es stellt sich heraus, dass der gute Mann mein Immigration Officer ist. Er begutachtet meine Papiere, stempelt und schließt damit seinen Teil der Einklarierung ab. Ich bezahle schließlich bei der Beleibten und habe damit - endlich - die Einklarierung abgeschlossen. Mannoman, war das wieder eine Nummer!
Wilde Esel am Strand
Von jetzt an kann ich wieder einen Gang oder besser zwei zurückschalten. Ich nehme mir Zeit für den Rückweg und umkurve sorgfältig die Haufen Pferdemist auf meinem Weg. Pferdemist? Nein, es ist eine kleine Herde wild lebender Esel, deren Hinterlassenschaften überall herumliegen. Schon am Badestrand hatte ich gesehen, wie Badegäste einen Esel gestreichelt haben. Merle hat inzwischen im Gebüsch hinter dem Strand Bekanntschaft mit den Grautieren geschlossen, sich aber nicht so recht auf Körperkontakt zu nähern getraut. Man weiß ja nie...
Wir machen noch eine Reihe Fotos und vertrödeln den Rest des Nachmittags - das habe ich mir verdient!
Übrigens soll Grand Turk die Insel sein, auf der Kolumbus nach seiner Atlantiküberquerung zuerst an Land gegangen ist. Allerdings hauptsächlich im Narrativ der hiesigen Einwohner. Über den Ort des Landfalls gibt es zahlreiche Theorien. Wikipedia sagt dazu: "Einige Historiker sind der Überzeugung, dass Christoph Kolumbus im Jahr 1492 nicht in San Salvador oder Samana Cay auf den Bahamas landete, sondern auf Grand Turk...". Wir verzichten darauf, einen Museums-Park an der Nordspitze der Insel zu besuchen, in dem die Kolumbuslandung thematisiert wird.
Esel amStrand, Merles langer Schatten in der Morgensonne
Am Morgen ist Merle erstaunlich früh auf und davon. Und zwar zum Strand, um dort zu fotografieren. Die Esel haben es ihr angetan. Die Anzahl der Bilder ist enorm. Es gab Tage, an denen wir beide kaum oder sogar überhaupt nicht geknipst haben. Die erkennt man hier im Blog an den langen Textwüsten. Hier aber viele oder gar alle Eselbilder einzustellen, würde den Rahmen des Blogs sprengen.
Weststrand von Grand Turk, weitläufig und menschenleer. Den Fußspuren nach gab es heute morgen nur wenige Spaziergänger hier.
Die benachbarte Inselgruppe Providenciales ist wesentlich touristischer als Grand Turk. Merle möchte zur Abwechslung mal wieder Strandbars, Hotels, Shopping, Menschen. Außerdem erwägt Merle, von dort einen Flieger in die USA zu nehmen, um ihr College und Ex- Kommilitoninnen zu besuchen. In Iowa hat sie vier Jahre bis zu ihrem Doppel-Bachelor studiert.
Jan-Peter wollen wir in Providenciales zur Übergabe seines Iridium Go treffen. Er will in einer bestimmten Marina seinen Kat an Land stellen, dann mit seinem Mann, der dorthin anreist, seine Tante in den USA besuchen und außerdem einen Urlaub zu zweit dort verbringen. Die Einfahrt in diese Marina ist laut Seekarte ziemlich flach und - zumindest laut Karte - schlecht bis überhaupt nicht betonnt.
Die Kombination aus Merles Wunsch, also auch Wunsch nach Nähe zum Flughafen, und der besseren Einfahrt zum Ankerplatz lässt uns die Nordseite der Insel ansteuern. Im Süden liegt eine weitläufige und recht flache Lagune, schön zum Ankern, aber mit Einfahrt von Westen. Wir müssten also einmal komplett um die Insel herum und dann in der Lagune wieder zur Mitte der Insel zurück. Außerdem ist fraglich, wo wir dort mit dem Dinghi bequem anlanden können. Laut Karte und Satellitenbild ist das dortige Ufer mit Privathäusern zugebaut.
Abendstimmung während der Überfahrt nach Provenciales
Als Ankerplatz haben wir deshalb die Turtle Cove Marina im Norden von Providenciales auserkoren. Weil die Entfernung dorthin per Luftlinie knappe 70 Seemeilen, mit Kurven um die Nordkaps der Insel knappe 90 Seemeilen beträgt, wählen wir wieder die Nachtfahrt. Wir starten also am Nachmittag, damit wir mittags bei hohem Sonnenstand und somit besten Lichtverhältnissen für die Einfahrt in der dortigen Lagune ankommen, die mit Korallenköpfen gespickt ist.
Hier vor Grand Turk kann ich tatsächlich mal direkt unter Segeln ankerauf gehen. Denn der Passat weht ablandig, rundherum gibt es keinen einzigen weiteren Ankerlieger, und Untiefen oder Korallenblöcke gibt's auch nicht. Allerdings muss trotzdem die Maschine laufen, denn die Ankerwinsch zieht ziemlich viel Strom. Jetzt im Nachhinein fällt mir ein, dass ich genau so gut den 6-kW-Generator hätte laufen lassen können. Der macht mehr Strom bei weniger Dieselverbrauch. Aber hinterher ist man oft schlauer.
Unsere Route von Grand Turk nach Providenciales
Großer Delfin direkt neben dem Boot
Die Nachtfahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Der Passat steht gleichmäßig durch, die Fahrt ist flott mit zuerst Wind raumschots von Steuerbord. Während wir auf die Nordostecke von East Caicos zusteuern, ist es bereits dunkel. Nördlich von North Caicos halsen wir auf Backbordbug und halten auf die Einfahrt zur riffgesäumten Lagune vor der Turtle Cove Marina zu.
Wir sind gerade in der Riffdurchfahrt, da umkreisen uns kleine, gelbe Ausflugskatamarane. Die haben so wenig Tiefgang, dass sie auch über den Riffrändern unterwegs sein können. Warum fahren die neben uns her? Warum zeigen die Touristen aufgeregt auf unser Boot und fotografieren wie verrückt? Merle schaut nach, wohin die ausgestreckten Arme zeigen: Direkt unter und neben unserem Boot begleitet uns ein enorm großer Delfin ganz ruhig. Ab und zu taucht er zum Atmen kurz auf. So dicht, so ruhig, so groß? Ich vermute, dass das ein Resident, also ein ortsansässiger Meeressäuger ist. Vielleicht haben die Touristenbootanbieter den Kameraden angefüttert, damit er fast zahm täglich seine Runden unaufgeregt in der Riffeinfahrt dreht. "The Show must go on", denkt er sich vielleicht und zieht seine Routine durch.
Mit der Gopro versucht Merle auch Unterwasseraufnahmen. Funktioniert zwar, aber das Zielen auf das Objekt der Begierde ist ziemlich vom Zufall geprägt. Obendrein muss alles ganz schnell gehen, denn keiner weiß, wie lange Flipper unter uns bleiben wird. Nach gefühlt einer Viertelstunde trollt er sich gemütlich. Und sofort haben die Touristenboote das Interesse an uns verloren, verfolgen vielmehr suchend den Delfin.
Ankerplatz für die Mittagszeit vor belebtem Badestrand
Entlang der Hotelzeile und den dazugehörigen Yachtanlegern bummeln wir westwärts auf der Suche nach einem passenden Ankerplatz. Vor einem gut besuchten Badestrand mit Bootsverleih lassen wir den Grundhaken runter und verbringen eine entspannte Mittagspause.
Merle hat sich in den Kopf gesetzt, mit der hiesigen karibischen Wasserfarbe Drohnenfotos und -videos von sich auf dem Stand Up Paddle Board zu machen. Das Ergebnis stellt sie zufrieden. Allerdings ist sie - anspruchsvoll, wie sie bei den Fotos und Videos nun mal ist - gut und gern eine Stunde unterwegs. Ich mache derweil ein Nickerchen nach der Nachtfahrt.
Blauer Himmel, Wasser türkis bis blau, weißer Strand, weiße Häuser - so geht Ferienparadies
Die Sonne beginnt zu sinken. Das ist für uns das Zeichen, die Fahrt durch die flache und mit Korallenköpfen gespickte Lagune Richtung Marina fortzusetzen. Denn bei tief stehender Sonne im Gegenlicht ist die Wasserfarbe wegen der Spiegelung des Sonnenlichts nicht mehr gut zu erkennen.
Mit zwei Plottern parallel - der Axiom in der Steuersäule und das iPad mit iSailor Software oben drüber - taste ich mich voran, immer darauf bedacht, einen Bogen um die dunklen Flecken im Wasser zu fahren. An einer engen Durchfahrt, die ausnahmsweise tatsächlich betonnt ist, geht die Wassertiefe über einer Barre auf 1,8 m herunter. Bei unserem Tiefgang von nominal 1,52 m und gut beladen mit halbvollem Wasser- und Diesltank real vermutlich 1,6 m wird mir ganz schön mulmig. Ich habe keine Lust, mir eine Schramme an der Kielsohle zu holen. 20 cm Wasser unterm Kiel ist etwa die Spanne einer gespreizten Hand von Daumenspitze bis Spitze kleiner Finger!
Ankerplatz vor der Turtle Cove Marina von Land aus gesehen. Die zarten weißen Streifen direkt am Horizont sind die Brecher, die über das Korallenriff schäumen
Vor der Einfahrt zur Marina ist ein Ankerplatz in der Seekarte ausgewiesen. Zwischen dem Land und diesem Symbol gibt es ein zweites mit einem durchgestrichenen Anker, also einem Ankerverbot. Dort angekommen wird klar, warum. Eine große Seegraswiese erstreckt sich über den Sandboden. Nur genau dort, wo der Anker in der Karte eingezeichnet ist, gibt es einen kreisrunden hellen Fleck im Wasser, also Sandboden ohne Seegras. Dort graben wir unser Grundgeschirr ein.
Seegraswiesen sind aus vielerlei Gründen schützenswert. Einerseits sind sie Kinderstube und Versteck für junge und ältere Fische. Andererseits halten sie mit den Wurzeln den Sand an Ort und Stelle. Drittens bindet Seegras eine Menge CO2 und entzieht es somit seiner Umgebung. Pflügt man mit einem Anker oder der Ankerkette hindurch, wird die Furche erst nach zehn Jahren wieder zugewachsen sein.
Ein kurzer Schnorchelgang im recht frischen Wasser zeigt, dass der Anker ziemlich in der Mitte der Sandfläche liegt, die Ankerkette allerdings bis auf den Rand des Seegrases reicht. Die Faustregel lautet, dass die Kette drei- bis fünfmal so lang wie die Wassertiefe sein soll. Zur Sicherheit habe ich fünffache Tiefe an Kette gesteckt. Also im Großen und Ganzen alles richtig gemacht.
Bald wird es dunkel, wie hier in den Subtropen üblich, um sechs Uhr herum, je nach Längengrad und Zeitzone etwas früher oder später. Ein Landgang reizt uns heute nicht mehr.
Merle auf dem SUP aus der Vogelperspektive
Merle sichtet ihre Drohnenfotos und -videos. Erschrocken stellt sie fest, dass auf den meisten Bildern ihr Bikini-Oberteil etwas zu tiefe Einblicke gewährt. "Das geht gar nicht!" Also morgen alles nochmal...
Sie durchpflügt das Internet nach günstigen Flügen Richtung Florida und weiter nach Iowa - und wird fündig für übermorgen. Außerdem brauchen wir beide mal wieder einen PCR-Test, sie für die USA, ich für die Bahamas. Wir finden im Netz eine Gesundheitseinrichtung in halbwegs zu Fuß erreichbarer Nähe und buchen einen Termin für morgen.
Ich recherchiere unterdessen Mietwagenpreise und den Weg zu der Marina, in der Jan-Peter anlanden wird.
Hafeneinfahrt zur Turtle Cove Marina
Nach dem Frühstück geht's mit dem Schlauchboot auf zum Landgang. Die Entfernung zur Hafeneinfahrt ist recht groß, bei Wind von schräg hinten aber ohne Wasserspritzer zu bewältigen. Laut Website der Marina gibt es dort Waschmaschinen. Deshalb haben wir Merles Schmutzwäsche an Bord.
Die Hafeneinfahrt windet sich in einer S-Kurve, damit auch bei ungünstigsten Seegangsverhältnissen keine Welle in das Hafenbecken gelangen kann. Größere Yachten können nur bei Hochwasser ein- und auslaufen, denn dann ist das Wasser in der Einfahrt tief genug.
Es gibt ein Restaurant mit eigenem Dinghi Dock, daneben die Anlegestelle für ein Glasboden-Boot für naturkundliche Exkursionen in die Lagune. Im Restaurant wartet eine Schulklasse bei einem Getränk auf eine solche Exkursion. Die beiden Frauen der Crew verabschiedet derweil die Gäste der gerade beendeten Fahrt.
Büro der Turtle Cove Marina
Wir fragen im Marina-Büro nach den Waschmaschinen. Die sind leider kaputt. Die Trockner funktionieren! Na super, was sollen wir mit dem Trockner, wenn die Wäsche nicht gewaschen ist? Also lassen wir den Wäschesack im Dinghi am Restaurant und machen uns zu Fuß auf den Weg zur PCR-Teststation. Auf dem Weg bergan zur Straße finden wir eine Auto-, Fahrrad- und Motorrollervermietung. Der junge Mann hinter dem Tresen bedauert. Er kann weder ein Auto noch ein anderes Verkehrsmittel zur Miete anbieten. Mist. Draußen stehen zwar noch ein paar Autos, aber vielleicht sind die reserviert. Also weiter auf Schusters Rappen.
Vor dem Marinabüro: Palmen mit Lichtschlauch und eine Superyacht, die gerade von der Crew für die nächsten Chartergäste aufgetankt und auf Hochglanz geputzt wird.
Oben an der Hauptstraße bildet ein Kreisel die Abzweigung zur Marina. Daher müssen die schnell fahrenden Fahrzeuge ohnehin abbremsen. Das ermöglicht uns das Überqueren der beiden Fahrbahnen. Die Straße verläuft durch ein Gewerbegebiet mit Autohäusern und anderen Firmen. Einen befestigten Fußweg gibt es mal wieder nicht. Am Straßenrand laufen wir auf einem wenig gepflegten Schotterstreifen westwärts. Immerhin ist hier genug Platz, sodass wir genug Abstand zu den schnellen Fahrzeugen haben. Unterwegs kommen wir an weiteren Autovermietungen und einem Supermarkt vorbei. Beides heben wir uns für den Rückweg auf.
Nach einiger Zeit strammen Schrittes entlang der vierspurigen Hauptstraße werden die Füße langsam schwerer. Endlich erreichen wir an einer Straßenecke die Apotheke oder Drogerie oder beides. Die junge Dame schaut in den Computer: Ja, unser reservierter Termin sei gespeichert. Sie bittet uns zu warten, wir seien gleich dran. Dem ist auch so, vor uns sind nur noch zwei Testkandidaten. In einer Ecke des Verkaufsraumes bekommen wir den Nasenabstrich. Das Ergebnis erhalten wir wie üblich per E-Mail aufs Handy.
Taxi vor der Apotheke mit dem PCR-Test
Vor der Apotheke steht ein Taxi (siehe Werbung auf der Tür). Weil wir aber nicht direkt zurück zur Marina wollen, sondern auf dem Rückweg weiter Autovermietungen abklappern und Lebensmittel einkaufen wollen, ziehen wir den Fußmarsch vor.
Erste Station: eine Autovermietung, die aussieht wie bei uns ein Gebrauchtwagenhandel, also ein gepflastertes Gelände mit einer kleinen Hütte drauf, alles voll mit Autos. Die Dame im winzigen Häuschen verneint. Sie vermieten nicht für 24 Stunden, und wenn, wär's viel zu teuer.
Die nächste Station ist ein Autoteilehändler. Draußen steht etwas kleiner Car Rental dran. Nö, sagt der Mitarbeiter, hier sei nur die Rückgabe von Mietwagen. Die Ausleihe ist ganz woanders. Also weiter.
In dem Supermarkt, den wir auf dem Hinweg schon passiert haben, erstehen wir einige Fressalien.
Wir kommen zu einer Strand-Buggy-Vermietung. So ein Fahrzeug entspricht zwar nicht unseren Vorstellungen, aber fragen kann man ja mal. Siehe da, Treffer! Ja, sie haben auch normale PKW, einer steht gerade vor der Tür. 24 Stunden Miete ist möglich und finanziell im Rahmen. Super, nehmen wir und holen ihn morgen Vormittag ab. Schließlich will ich Merle mit Gepäck zum Flughafen bringen, einen Waschsalon aufsuchen und mich mit Jan-Peter treffen, um das Iridium Go! abzuholen. Den Papierkram machen wir gleich fertig, was man hat, hat man.
Ankerplatz in der Lagune vor der Turtle Cove Marina
Beschwingt schlendern wir die Stichstraße zur Marina hinunter. Der Rest des Tages vergeht mit Schnorcheln, Sachen packen, Essen kochen, recherchieren von Waschsalon, Online-Check-in für Merles Flug usw.
Als wir das Cockpit aufräumen, nimmt Merle die schwarze Werder-Decke hoch und - klimper, klacker - fällt etwas Hartes heraus, purzelt noch einmal auf die Heckplattform und - plumps - verschwindet im Wasser. Was war das??? Mist, Merles Bluetooth Ohrhörer. Der andere ist noch da, aber mit einem Ohr ist schlecht stereo hören. Sind die wasserdicht? Wohl nicht. Also schnell Tauchermaske und Flossen her. Dummerweise ist die Gehäusefarbe hellblau, also etwa in Wasserfarbe. Da sieht man vom Boot aus nichts davon. Merles Schnorchelgang endet ohne Ergebnis. "Lass mich mal...". Schließlich habe ich damals in der Türkei eine Mutter vom Außenborder in drei Meter Wassertiefe wiedergefunden. Das Seegras unter dem Boot ist dünn mit viel Lücke dazwischen. Aber auch ich muss ohne Erfolgserlebnis abbrechen. Schade, schade. Vom doch recht kalten Wasser durchgefroren wünscht man sich ein Kaminfeuer. Haben wir aber nicht. Ist das hier nicht die Karibik?
Der Käpt'n im Schlauchboot
Heute heißt es Abschied nehmen. Nach einem schnellen Frühstück sucht Merle ihre Siebensachen zusammen. Inzwischen mache ich mich allein auf den Fußweg, um das Auto zu holen. Sack und Pack laden wir ins Schlauchboot, dann in der Marina wieder um ins Auto. Los geht's Richtung Flughafen, knappe sechs Kilometer entfernt. Mittendrin macht Merle das Seitenfenster in der Beifahrertür auf, um die Hitze im Wagen entweichen zu lassen. Äh, warum geht das Fenster nicht mehr zu? Kurzer Boxenstopp beim Autovermieter, liegt ja am Weg. Kein Problem, der junge Mann dort schaut kurz, kennt den Trick und fährt die Scheibe wieder hoch.
Ich will Merle nicht einfach nur aussteigen lassen, sondern bis zum Check In begleiten. Also parken wir das Auto auf einem natürlich kostenpflichtigen Besucherparkplatz. Wir sind ganz brav um Einiges zu früh dran. Jetzt heißt es warten. Merle rollt mit den Augen und meint, ich könne ruhig schon losfahren, das dauert hier noch. Plötzlich durchzuckt es sie. Wo ist eigentlich ihre dicke Jacke? In Iowa ist ebenfalls Februar, mit Temperaturen von durchaus 20 Grad minus. Autsch. Die ist noch auf dem Boot, vergessen. "Wieviel Zeit ist noch bis Abflug?" Die reicht. Ich allein rein ins Auto, könnte ja sein, dass es doch knapp wird mit der Zeit. Parkplatz bezahlen, ab auf den Leeward Highway zur Marina. Mit dem Schlauchboot zur Yacht, Jacke greifen und alles wieder retour.
Blick aus Merles Flieger auf Prividenciales. Der rote Pfeil zeigt die Turtle Cove Marina. Rechts davon kann man an einem hellen Streifen im Wasser das Riff vor der Lagune erkennen.
Als ich am Flughafen eintreffe, ist immer noch Zeit, kein Problem. Merle fällt ein dicker Stein vom Herzen. Wir verabschieden uns, und Merle verschwindet durch eine automatische Glasschiebetür Richtung Security Check. Ich will ihr noch nachwinken, aber sie dreht sich nicht mehr um. Ich warte, bis sie nicht mehr zu sehen ist und mache mich anschließend auf den Rückweg. Beim Bezahlen an der Prakplatzkasse fahre ich die Beifahrerscheibe herunter. Und, na klar, sie fährt nicht wieder hoch. Das hatten wir schonmal. Die Autovermietung hat schon zu. Na gut, dann wird das Fenster wohl über Nacht offen bleiben müssen.
So, nun bin ich für drei Wochen ganz allein auf dem Boot. Von jetzt an muss ich selbst Fotos und Videos machen, obwohl ich doch ein wenig visueller Mensch bin, sondern als Musiker und Tonmensch eher in Sachen Audio unterwegs bin.
Jetzt gibt es noch Einiges zu organisieren. Ich hole den großen und den kleinen Wäschesack vom Boot, verabrede mich mit Jan-Peter und setze mich ins Auto. Weil Jan-Peter und sein Mann heute Abend mit Freunden zum Essen verabredet sind, muss ich mich sputen. Google Maps weist mir den Weg zur Marina, in dem Jan-Peters "Caretta" (= Schildkröte) liegt. Ich parke vor dem erhöhten Marina-Restaurant, nehme den Weg hinunter zu den Stegen und finde keinen kleinen Katamaran. Weit rechts herum, hatte Jan-Peter geschrieben. Ich kraxele über kniehohe Zäune und Grünstreifen. Immer noch kein Kat. Merkwürdig. Ich rufe Jan-Peter an. "Wo bist du?", fragt er. Ich schicke ihm meinen Standort. Au backe, ich bin komplett in der falschen Marina, der Southside Marina. Kein Wunder, dass ich das Schiff nicht finde. Später klärt sich auf, dass Jan-Peters Marina Southbank Marina heißt, aber in der Seekarte unter diesem Namen nicht zu finden ist. Dort heißt sie Caicos Marina & Shipyard. Ich konnte deshalb nur raten, welche denn gemeint ist, und habe prompt die falsche erwischt.
Also ab ins Auto, den ganzen Weg zur Hauptstraße zurück, dort ewig weite Kilometer ostwärts, nächste Querstraße Richtung Süden, gaaanz um die Juba Point Salina herum, einen Binnensee, in dem früher Salz gewonnen wurde. Die Straße zieht sich, wird immer enger und endet beinahe im Nichts. Schließlich kann ich doch noch den langen Zaun einer im Bau oder in Erweiterung begriffenen Marina entlang fahren und schließlich ins Gelände der Caicos Marina & Shipyard einbiegen. Ich folge Jan-Peters Beschreibung und erreiche über einen ewig langen Schwimmsteg den Liegeplatz.
Die beiden sind schon da. Großes Hallo. Jan-Peter und ich kommen ins Quasseln, so wie auf den Iles des Saintes auch schon. Der Gatte mahnt zur Eile, sie seien doch verabredet. Jan-Peter weist mich in die Funktionsweise des Satellitengerätes ein und hat sogar die Bedienungsanleitung in Farbe kopiert. Super, danke! Er gibt mir noch den Kontakt, wo ich das Prepaid-Konto aufladen kann, und Tipps für das Abrufen von Wetterdaten. Hauptsächlich dafür wollte ich ja das Gerät ausleihen. Und ruckzuck sind die beiden weg.
Ich sehe mich am Marina-Gebäude um, ob es vielleicht dort Waschmaschinen gibt. Der einzige Mensch, der mir an diesem Dienstagabend bei Sonnenuntergang dort begegnet, ist eine Art Wachmann. Der kennt sich nicht aus, über Waschmaschinen weiß er nichts. Also gut, auf zum Waschsalon, den ich gestern schon ausgeguckt habe. Das sind jetzt etwa 15 Kilometer nach Westen, an "meiner" Marina vorbei Richtung Flughafen.
Als ich dort ankomme, ist es bereits zappenduster. Als Weißer unter den Locals werde ich in einer Mischung aus Argwohn und Interesse beäugt. Bei einer Mitarbeiterin bezahle ich, sie weist mir eine Maschine zu. Meine gesamte Wäsche passt in die Trommel. Jetzt heißt es: Warten. Glücklicherweise läuft die Maschine nur eine halbe Stunde. Es gibt zwar WLAN, um den Wartenden die Zeit nicht lang werden zu lassen, aber mein Akku ist bald wieder kurz vor Ende. Zwischendurch setze ich mich ins Auto, um das Handy aufzuladen. Draußen habe ich aber wiederum keinen WLAN-Empfang von drinnen. Nach Ablauf der Waschmaschine muss ich nochmal eine knappe halbe Stunde die Trocknerlaufzeit abwarten und schließlich die Kleidung und Bettwäsche zusammenlegen, damit sie in die mitgebrachten Wannen und Eimer passt. Als ich endlich den Heimweg antrete, ist es zehn Uhr. Gibt es hier noch irgendwo etwas Essbares? Der Grill gegenüber, den ich beim Eintreffen gesehen habe, ist inzwischen geschlossen. Ein Pizza-Take-away am Heimweg hat ebenfalls alle Lichter ausgeschaltet. Na dann, Rückweg zur Marina.
Dort lade ich meine Wäsche um ins Dinghi, lasse das Auto mit offenem Beifahrerfenster an der Kaimauer zurück und versuche, ohne Salzwasserspritzer auf der frisch gewaschenen Wäsche an Bord von Joli Ame zu gelangen. Natürlich habe ich wieder mal nicht schon tagsüber das Ankerlicht angeschaltet, hatte aber ja auch nicht damit gerechnet, dass ich erst so spät zurück kommen werde. Ein schnell aufgewärmtes Fertiggericht dämpft den Hunger, und ab in die Koje.
Allein unterwegs nach Westen. Bahamas, ich komme!
Nach dem Aufwachen bei Sonnenaufgang erledige ich noch in der Koje die Online-Formalitäten für die Einreise in die Bahamas. Gesundheitszertifikat mit Hochladen des PCR-Testergebnisses, Eingabe aller Impfungen inklusive Angabe des Impfstoffs und sogar dessen Chargennummer! Die wollen's aber genau wissen. Dann weiter mit Passdaten und pipapo, schließlich muss ich noch das Entgelt für das Befahren der Bahamas entrichten. Für 300 Dollar darf ich drei Monate dort unterwegs sein. Sind aber doch bei mir nur drei Wochen? Kein Pardon, eine kleinere Stückelung gibt es nicht. Teurer Spaß... Mehr als zwei Stunden schlage ich mich mit dem Behördenkram herum.
Gegen Mittag wird Hochwasser sein. Noch so eine knappe Überquerung der seichten Barre an der Engstelle will ich mir nicht leisten. Ich sollte also so etwa um 12 Uhr den Anker lichten. Was steht vorher auf dem Programm? Auto tanken und abgeben und ausklarieren! Nach dem Frühstück mache ich mich auf in die Marina. Dort frage ich im Büro nach dem Prozedere des Ausklarierens. Kein Problem, sagt die ältere Dame dort. Die Superyacht gegenüber will auch ausklarieren, der Officer ist schon bestellt. Ich müsse einfach nur ein bisschen warten: "Soon come!"
Na gut, dann gebe ich erst das Auto ab. Das Beifahrerfenster ist immer noch offen und weigert sich hochzufahren. Bei der Autovermietung sieht das die Angestellte locker. Sie geht noch einmal um den Wagen herum, erkennt keinen Schaden und entlässt mich problemlos.
Ich bin rechtzeitig zurück in der Marina. Der Officer zum Ausklarieren leider nicht. Die Superyacht liegt noch an ihrem Platz. Und es sitzen noch zwei weitere Männer wartend auf der Bank vor dem Marinabüro. Ich murmele eine knappe Begrüßung und geselle mich dazu. Wir schweigen uns an. Die anderen beiden wischen auf ihren Smartphones herum, ich habe nach kurzer Online-Zeit mal wieder wenig Akku.
Das zermürbende Warten auf Uniformierte findet ungefähr nach einer Stunde ein Ende. Aber erst sind die beiden anderen Männer dran. Als ich endlich eintreten darf, wirft der korpulente, schwitzende Mann einen Blick auf meine Papiere, platziert Stempel und Unterschrift auf ein Formular, das ich zuvor ausfüllen musste, kopiert die Seite, und das war's dann schon. Keine fünf Minuten hat's gedauert nach weit mehr als einer Stunde Wartezeit.
Soooo, nun kann's endlich losgehen! Ich verzurre das Dinghi an Deck, gehe Anker auf, und raus geht es im Zickzack durch die Korallenblöcke, an der betonnten Engstelle vorbei, diesmal mit einem halben Meter Wasser unter dem Kiel. Ich passiere das Außenriff durch den westlichen Kanal, heute ist bei der Ausfahrt allerdings kein Meeressäuger als Begleiter zu sehen.
Bis nach Mayaguana, dem östlichsten Außenposten der Bahamas, sind es 56 Seemeilen. Wenn ich mit normalem Tempo durchsegele, komme ich mitten in Nacht an. Das macht wenig Sinn, denn die Lagune von Abrahams Bay ist ebenso wie die vor der Turtle Cove Marina gespickt mit Korallenblöcken. Es gibt zwar eine östliche Einfahrt zum Anleger. Die ist aber reichlich flach und wird von der Segler-Community nicht empfohlen. Die Aussicht, vor der westlichen Einfahrt der Lagune bei Dunkelheit Wartekringel zu fahren, erscheint mir nicht rosig. Also nehme ich das große Vorsegel weg, bescheide mich mit dem Großsegel und dem kleinen Vorsegel und zuckele mit gedrosseltem Tempo durch die erste Nachtfahrt allein. Die Windsteueranlage Hydrovane hält Kurs nach Nordwesten über dreitausend Meter Wassertiefe. Getreu der Routine der Alleinsegler stelle ich mir den Handy-Timer auf 20 Minuten. Immer wenn es läutet, folgt ein kurzer Rundumblick. Alles in Ordnung? Timer neu setzen und weiter pennen. Im Cockpit mit Decke ist es ausreichend warm, der Wind ist mäßig, das Wasser fast glatt, und so verläuft die Nacht völlig problemlos.
Unsere Route von Providenciales nach Mayaguana